Willkommen auf der Website der Bürgerinitiative Storchenwiese | Haslach im Kinzigtal
Dazu vermissen wir Ideen zu alternativen Möglichkeiten des Eigentums – wie geförderter Wohnungsbau (kommunal oder privat), Erbbaurecht statt Verkauf oder Baugenossenschaften. Diese Optionen sollten durch die Stadtverwaltung geprüft werden.
Der Bürgermeister hat es vermieden, ein klares Bekenntnis der Stadtverwaltung
zur Bürgerbeteiligung im weiteren Prozess abzugeben. Auf die entsprechende
Anfrage in der Gemeinderatssitzung antwortete er ausweichend. Es wird aber
wichtig sein, die Bürger nicht nur über vollendete Tatsachen zu informieren,
sondern ihnen die Chance zu geben, sich in diesen Prozess einzubringen.
Entsprechende Schritte erwarten wir von Stadtverwaltung und Gemeinderat.
Fazit: Auch wenn wir weiterhin die Erhaltung der Naturflächen für die bessere Lösung halten – wenn schon bebauen, dann in etwa so.
Entscheidend wird aus unserer Sicht sein, dass Stadtverwaltung und Planer im Prozess diese Ideen konsequent weiterentwickeln, in das baurechtliche Verfahren einbetten und bei der Vergabe der Grundstücke berücksichtigen. Außerdem sollte die Bauausführung auch dahingehend überwacht werden, um deren Einhaltung zu sichern.
28.07. 2022
Die Herausnahme der ökologisch wertvollen Streuobstwiesen am Bächlewaldweg und soweit möglich der Biotopflächen aus den Bauflächen und Zuordnung als Grünflächen dient dem Erhalt einer typischen Schwarzwaldkulturlandschaft und schützt den Artenreichtum.
Durch Gemeinschaftskonzepte sowie moderne Wohn- und Eigentumsformen ist eine verdichtete Bauweise mit hohem Lebenswert realisierbar. Dies ermöglicht die Entwicklung von Freiflächen für Luftschneisen und Außenaktivitäten im direkten Wohnumfeld ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Der Bedarf an verschiedenen Wohnformen für junge Familien, für Senioren, für Gemeinschaften und Einzelne müsste die Stadt Haslach genauer ermitteln.
Flächen für Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrzeuge sollen gleichberechtigt in einem sparsamen Verkehrsraum entstehen. Flächen für den ruhenden Verkehr bedürfen der sorgsamen Planung, die Gestaltung ist zurückhaltend zu entwickeln, der Mensch und sein ökologisches Umfeld sind vorrangig zu bewerten. Zonen des intelligenten Parkens sind zu entwickeln, neue und moderne Verkehrskonzepte sollen integriert werden.
Neben dem reinen Verkauf von Baugrundstücken an Einzelne sollten alternative Möglichkeiten des Eigentums entwickelt werden: geförderter Wohnungsbau (kommunal oder privat), Erbbaurecht statt Verkauf oder Baugenossenschaften/Baugruppen mit Konzeptionswettbewerb.
Ein sanfter Übergang von Gebäude über Gärten zur freien Landschaft sollte durch ökologisch wertvolle, heimische Pflanzen geschaffen werden. Die Wiederaktivierung von historischen Wiesenbewässerungsgräben schafft eine hohe Aufenthaltsqualität für die Bewohner.
Flächen für erneuerbare Energien sind fest in die Gestaltungssatzung zu integrieren. Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Retentionsmöglichkeiten und Versickerungen sind aktiv in der Gestaltung der Bebauung vorzusehen. Grundstücksvergabekonzepte unter Nachhaltigkeitsaspekten sind zu berücksichtigen.
Die Beleuchtung der öffentlichen Flächen sollte zur Vermeidung von Lichtverschmutzung sparsam erfolgen.
Die Schonung und der sorgsame Umgang mit den Biotopen und den offenen Wasserflächen, ein Ersatz der FFH-Mähwiesen und ein angemessener Ausgleich für den Eingriff in den Naturhaushalt sind zu gewährleisten.
Ausgehend vom Gebot des Vorrangs der Innen- vor der Außenentwicklung sollte ein Schwerpunkt auf die Entwicklungsmöglichkeiten im Bestand gelegt werden, zum Beispiel durch Teilnahme am Landesprogramm „Flächen gewinnen“.
Die Bürgerinitiative Storchenwiese schlägt vor, dass begleitend zum Planungsprozess ein „Runder Tisch Brühl III“ mit Vertreter*innen des Gemeinderats und der Verwaltung sowie Einwohner*innen eingerichtet wird, um dieses 8-Punkte-Programm zu erörtern, weitere Ideen zu sammeln und Planungsvarianten zu bewerten.
Bürgerversammlungen und Workshops können den „Runden Tisch Brühl III“ ergänzen.
Aus allen Ergebnissen ist die Baugestaltung zu entwickeln, hierzu könnte etwa ein städtebaulicher Architektenwettbewerb durchgeführt werden.
Durch die Umsetzung des 8-Punkte-Papiers sieht die BI Storchenwiese einen Partizipationsprozess gewährleistet, der die bestmögliche Entscheidung des Gemeinderates ermöglicht.
Um ein sichtbares Zeichen für den Erhalt der Storchenwiese und gegen den Raubbau der Natur zu setzen, wurde die vorhandene Streuobstwiese
im Frühjahr 2021
nach Osten hin erweitert - um 32 Bäume. Das Angebot zur Teilnahme war kaum gemacht, da waren die Bäume bereits vergeben. 32 Baumpatenschaften, die sich für den Erhalt der Storchenwiese und für eine unbebaute Umgebung einsetzen, sind das Ergebnis. Das ist ein riesiger Erfolg, der uns sehr freut!
Sowohl der Schwarzwälder Bote als auch das Offenburger Tageblatt nahmen sich Zeit, um die Pflanzaktion zu besuchen und darüber zu berichten. Den Beitrag von Christine Störr im Schwabo gibt es hier online zum Nachlesen, den Artikel von Christine Aberle im OT auf baden-online.de hier. Fotos von der Aktion gibt es in der anschließenden Galerie.
Die Bürgerinitiative hatte zum Vortrag ins Kino Haslach geladen. Stefan Flaig von Ökonsult aus Stuttgart stellte in diesem vor, wie Stadtenwicklung auf die Herausforderungen der Zukunft - vor allem die demografische Entwicklung - eingehen müsse. Den Mitschnitt finden Sie bei Youtube unter
https://youtu.be/JOsUdt5xl8g.
Im Anschluss an seinen Vortrag entwickelte sich eine intensive Diskussion - unter anderem waren auch Haslachs Bürgermeister Philipp Saar und weitere Mitglieder des Gemeinderats anwesend. Online hat darüber das Offenburger Tageblatt berichtet: Den Bericht und einen Kommentar - zugänglich nur für Abonnenten oder nach Bezahlung - finden sich hier: Artikel "Sind Neubaugebiete unnötig" und der Kommentar "Beziehung nicht gefährden".
Die Stadtverwaltung will die sogenannte Storchenwiese (Brühl 3) südlich der Manfred-Hildenbrand-Straße bebauen. Ersten Plänen zufolge sollen dort 25 Einfamilienhäuser entstehen. Das ist unserer Meinung nach eine falsche Entscheidung. Denn es gibt viele Gründe, die für den Erhalt dieser Fläche sprechen, respektive zum Nachdenken darüber anregen. Fünf davon haben wir auf dieser Seite zusammengestellt:
Die Storchenwiese mit ihrem Wassergraben ist ein Naturparadies und Lebensraum für viele heimische Pflanzen und Tiere. Hier finden sich Libellen, Frösche, Molche und Schmetterlinge. Sie wird im Volksmund nicht umsonst Storchenwiese genannt, da die Feuchtwiese (Brühl bedeutet "bewässerte Wiesen") gerade für den auf der Kirche brütenden Storch der nächste und damit ideale Nahrungsgrund ist.
Brühl 3 ist die letzte ebene bebaubare Fläche im Stadtgebiet. Würde das Vorhaben umgesetzt, hat die Stadt keine Reserven mehr. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der alternden Bevölkerung sind seniorengerechte und preiswerte Mietwohnung für die Zukunft der Stadt viel wichtiger. Aus Sicht des Klimawandels ist zudem der Erhalt von Frischluftschneisen für die Innenstadt von großer Bedeutung.
Der Gemeinderat hat in seiner Abstimmung zur Bebauung von Brühl 3 das "beschleunigte Verfahren" nach §13b BauGB angewandt. Dieses Verfahren war ursprünglich dafür gedacht, einfacher kostengünstigen Wohnraum auch zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu schaffen - unter anderem durch den Wegfall einer Umweltverträglichkeitsprüfung und der naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen. Einfamilienhäuser hatte der Gesetzgeber beim "beschleunigten Verfahren" nicht im Sinn. Zudem steht die mehrheitliche Entscheidung des Gemeinderats im Widerspruch zu den von Landes- und Bundesregierung angestrebten Zielen "Reduktion des Flächenverbrauchs" und "Innenentwicklung vor Außenentwicklung".
Ihre Stimme ist gefragt
Sie können die BI ganz einfach unterstützen! Dieser Button führt Sie direkt zu unserer Online-Petition bei Openpetition. Wir möchten dem Gemeindeparlament zeigen, dass die Bebauung der Storchenwiese von vielen Haslacherinnen und Haslachern kritisch gesehen wird. Neben Ihrer Unterschrift ist es auch möglich, einen öffentlich einsehbaren Kommentar zu hinterlassen. Diese sind hier nachzulesen.
Da keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen werden muss (siehe Punkt #3), ignoriert die Stadtverwaltung mögliche Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt und das Mikroklima. Die Storchenwiese ist nicht nur Lebens- und Erholungsraum, sondern auch Frischluftschneise für die dicht bebaute Altstadt. Welche Folgen die Bebauung für die Versickerung und den Grundwasserspiegel - angesichts der immer trockeneren Sommer ein drängendes Thema - haben wird, lässt die Stadt ebenfalls nicht prüfen.
Das geplante Baugebiet ist nicht komplett im Besitz der Stadt. Dort haben einige Haslacherinnen und Haslacher ihren Garten, nutzen die Fläche als Acker- oder als Grünland. Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, die betreffenden Flächen kaufen zu wollen - und bei einer Nichteinwilligung eine Umlegung zu forcieren. Das käme einer Enteignung gleich, da es keine passenden Ausgleichsflächen gibt, und stellt Einzelinteressen vor Gemeininteresse.
In diesem Video erläutern Rudi Allgaier, Stephan Ziehms, Karl-Heinz Wössner, Joachim Eitel, Alois Krafczyk und Martin Eitel warum sie Teil der Bürgerinitiative sind und was aus deren Sicht gegen die Bebauung der Storchenwiese (Brühl 3) mit Einfamilienhäusern spricht.
Für die Realisation dankt die BI Stefan Hättich von filmmomente.de.
Aufruf
"Rettet die Storchenwiese!" steht auf einem Transparent genau dort, wo Haslachs nächste grüne Wiese bebaut werden soll.
Die Bürgerinitiative Storchenwiese fordert: Wir dürfen nicht einfach weiter wie bisher Flächen bebauen und Ressourcen verbrauchen. Stattdessen sollten Flächen bewahrt, die Natur geschützt und unseren Kindern und Enkeln stadtnahe Grünflächen hinterlassen werden. Das ist unsere Verantwortung. Es müssen andere Wege gefunden werden, um Wohnraum zu schaffen. Ein "Weiter So!" ist keine Option.
DIE BÜRGERINITIATIVE STORCHENWIESE RUFT DAZU AUF, JETZT STOP ZU SAGEN!
Wenn wir jetzt zeigen, dass wir viele sind, die den Raubbau an der Natur ablehnen, können wir uns Gehör verschaffen und für eine Kursänderung sorgen. Noch ist kein Bagger angerückt, kein Spatenstich erfolgt.
Unterstützen Sie die Petition zum Erhalt der Storchenwiese - entweder auf der ausliegenden Liste im Kiebitz (Am Schafsteg) oder direkt online hier.
Die örtliche Presse hat über die Gründung der BI berichtet. Hier gibt es die Links dazu.
Mehr erfahrenHeinrich Hansjakob hat schon vor mehr als 100 Jahren moniert, dass Umweltschutz nicht immer ernstgenommen wird: "Man hat ein Gesetz zum Schutz alter Denkmäler. Ich wollte, es gebe auch ein solches für Erhaltung schöner Bäume und Gesträucher."
Mehr erfahrenBestehende Grünflächen sollten nicht vorschnell und ohne Reflektion anderer Ideen verbaut werden. Zu schnelles Handeln in alten Schemata kann zu unwiderruflichen Fehlern führen.
Mehr erfahrenBauen ohne auf die Natur zu achten und unter Ausnutzung eines Gesetzes, das für andere Zwecke geschaffen wurde? Da stimme ich nicht zu.
Mehr erfahrenHaslach braucht Wohnraum, aber keine weiteren Einfamilienhäuser. Man sollte sich der demografischen Entwicklung stellen und dementsprechend handeln. Dafür muss das Brühl nicht bebaut werden - und schon gar nicht mit Einfamilienhäusern.
Mehr erfahrenDas Brühl, einst von unzähligen Bewässerungsgräben durchzogen, ist nicht nur eines der Hauptnahrungsgebiete der Weißstörche, die zu Haslach gehören, sondern auch Naherholungsgebiet, die „grüne Lunge“ der Stadt.
Mehr erfahrenGegründet wurde die BI zum Erhalt der Storchenwiese am 8. Juli 2020 im Vereinshaus der Historischen Bürgerwehr und Bürgerinnen. Das Führungstrio besteht aus (in alphabetischer Reihenfolge) Rudi Allgaier, Karl-Heinz Wössner und Stephan Ziehms. Zu den Unterstützern der ersten Stunde zählen unter anderem Alois Krafczyk, Joachim Eitel, Patrick Merck und Yannik Hinzmann.
BI Storchenwiese
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