Statement Martin Eitel

Während der letzten Wochen und Monate haben wir auf Grund der Coronakrise unsere direkte Umgebung anders wahrgenommen. Wir waren an unsere Wohnungen und unser direktes Umfeld gebunden. Wohnraum und Naherholungsgebiete haben eine neue Qualität und Bewusstwerdung erhalten.

Arbeiten und Wohnen wurde räumlich zusammengelegt. Weite Reisen waren nicht erlaubt. Das Erfahrene hat Auswirkungen auf unser Leben in der Zukunft.

Unser Gebäudebestand ist wichtig und eine wertvolle Ressource für die Zukunft. Ebenso freie Grundstücke und Freiräume. Innerstädtische Grundstücke sind knapp, aber vorhanden. Nachverdichtungen sind möglich. Aber auch Bauen ohne Grundstück geht. Zahlreiche Studien und Wettbewerbe zeigen, dass allein durch Aufstockung vorhandener Bauten ein großes Flächenpotenzial aktiviert werden kann. Hier müssen verstärkt die Planungskompetenzen der Verantwortlichen eingebracht werden, um neue und kreative Nutzungs- und daraus folgend Planungskonzepte zu entwickeln. Zu schnelles Handeln in alten Schemata kann zu unwiderruflichen Fehlern führen. 

Auch früher gab es schon solche Entwicklungen der Nachverdichtungen und Aufstockungen. Hierzu müssen wir nur in unsere schöne Altstadt. Dort finden sich ein, zwei und dreigeschossige Bauten Haus an Haus. Auch in den Wohngebieten rund um die Altstadt Haslachs können Beispiele mit der gleichen Zielsetzung gefunden werden. 

Prüfen wir also alle Möglichkeiten der Wohnraumschaffung, wenn ein solcher Bedarf besteht, und verbauen wir nicht vorschnell und ohne Reflektion anderer Ideen unsere wichtigen Grünzungen in die Stadt.